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Das Ende der Reyse

Odessa hat einige Sehenswürdigkeiten. Mich interessiert aber vor allem der grosse Markt an dem ich bei der Hinfahrt vorbeigefahren bin. Und wirklich. Er ist sehr exotisch. Für einen Westeuropäer wirkt er sehr archaisch, es ist nicht ganz leicht die toten Tiere und den Geruch auszuhalten. Odessa mag die Perle des Schwarzen Meers sein, es ist aber auch vielerorts eine arme Stadt.

Vielleicht wegen dieser Bilder gehe ich am Abend in ein georgisches Restaurant. Die georgische Küche soll die italienische Küche des Ostens sein. Immer gut, kann nichts schiefgehen. Ich bestelle als Appetizer „assorted greens“. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass man das folgende als eigenständige Vorspeise bestellen kann: Cilantro, radishes, green onions, parsley, dill. Kurze Zeit später steht der Teller vor mir. Sieht ganz hübsch aus. Aber definitiv gewöhungsbedürftig zu essen.

Mit einem klapprigen Uber fahre ich am nächsten Morgen zum Flughafen Odessa. Erstaunt nehme ich wahr, dass wir am modernen Flughafengebäude vorbeifahren. Dieses ist zwar erstellt, fertig, aber noch nicht für Abflüge geöffnet. So landen wir in einem fast so klapprigen Gebäude wie es das Auto ist. Ich stelle mich an, wo am meisten Leute warten und nach einer Viertelstunde werde ich darauf hingewiesen, dass es hier zu den Inlandflüge gehe. Na gut. Dann halt nochmals. Bei der Sicherheitskontrolle dann die Überraschung. Ich muss meine stumpfe Nasenhaarschere, die es noch durch jeden Flughafen geschafft hat aufgeben, was nicht so tragisch ist. Aber ich will nicht verstehen, warum die Dame mir die vier in Tiraspol gekauften Schnapsfläschchen wegnehmen will. Die sind alle 1dl und damit regelkonform. Doch alles argumentieren in einer Sprache, die sie kaum versteht hilft nichts. Ich muss die Fläschchen abgeben. Es sei nicht erlaubt, Alkohol im Handgepäck mitzunehmen.

Genervt gehe ich durch die Zollkontrolle, immerhin gibt es hier keine Probleme. Und dann die Abflughalle. Klein, veraltet – und voll mit grossen Flaschen mit hartem Alkohol. Ich frage mich, ob die gute Dame wirklich eine sinnlose, aber vorhandene Regel durchgesetzt hat oder ob sie womöglich den Schnaps einfach für sich eingesteckt hat.

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