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Empfohlene Reyseziele

Welche Länder und Regionen eignen sich, um abenteuerliche und politisch / ethnologisch spannende Reysen zu unternehmen ohne ein allzugrosses Risiko einzugehen?

Disclaimer: sobald man sich in Konfliktregionen begibt, können die hier vorgeschlagenen Tipps natürlich überholt sein. Die hier erwähnten Reyseideen dienen ausschliesslich als Ideenlieferanten. Eine Risikoabwägung muss danach selber vollzogen werden, das jeweilige Risiko kann sich vom Stand dieses Posts (Juni 2021) dramatisch (!) unterscheiden.

Über die Sicherheitslage informiert diese Website ganz grob (Travelriskmap). Gelb und orange sollten problemlos sein, helles rot sollte in der Regel auch möglich sein, wenn man sich sehr genau erkundigt und sich gut organisiert, dunkelrote Gebiete sind absolute NoGos ohne lokale Beziehungen.

Über Coronamassnahmen informiert diese Website sehr übersichtlich: abouttravel.ch. Die Inhalte sind in der Regel aktuell, es ist aber auf jeden Fall sinnvoll, die Angaben noch anderweitig zu checken. Auch Swiss bietet dazu einen guten Überblick. 

Europa

  • Bosnien-Herzegowina:
    • die Kriegswunden sind leider noch fast allgegenwärtig, das Land ist aber nur schon landschaftlich eine Reyse wert. Besonders eindrücklich: Sarajevo, die Kleinstadt Mostar oder auch Bihac, ein Ort im Norden, der auch durch die Migrationsproblematik der letzten Jahre bekannt geworden ist. Wer mehr über Krieg allgemein und den Bosnien-Krieg im Speziellen erfahren will, dem seien diese Touren unbedingt empfohlen: Aglimpseofthewar
  • Rumänien:
    • Die Hauptstadt Bukarest verbindet Tradition und Moderne. Eindrücklich das ehemalig grösste Gebäude der Welt, das Parlamentsgebäude. 
  • Republik Moldau – Transnistrien:
    • Transnistrien gehört völkerrechtlich zur Republik Moldau, die dort aber faktisch keine Kontrolle ausübt. Definitiv ein Abenteuer, eine Reyse zurück in die sowjetische Vergangenheit, die in Transnistrien noch vielerorts spürbar ist. Gute Touren und sympathisches Hostel: Like Home Hostel in Tiraspol.
  • Ukraine:
    • Der Markt in Odessa erinnert eher an den Orient, die Stadt umfasst sowohl sehr arme und heruntergewirtschaftete Orte wie auch eine wunderbare Küste am Schwarzen Meer mit Luxushotels und einer attraktiven Altstadt.
    • Kiew ist eine erstaunlich moderne Stadt mit vielen Kirchen und reichem historischem Erbe. Von Kiew aus kann man auch das Sperrgebiet rund um Tschernobyl-Pripyat besuchen, ein eindrückliches Erlebnis.
  • Belarus:
    • Die Hauptstadt Minsk ist etwas aus der Zeit gefallen. Wer sowjetische Architektur mag, fand hier bis vor kurzem ein Juwel. Zurzeit (Frühling 2021) ist ein Besuch der Stadt aus politischen und auch sicherheitstechnischen Gründen aber gut zu überlegen.
  • Nordirland:
    • mit dem Brexit droht der Nordirlandkonflikt wieder aufzuleben. In Belfast existieren weiterhin die berühmten und sehr eindrücklichen „Friedensmauern“, es gibt viele Graffitis und Wandmalereien, die auf den Konflikt hinweisen, der Konflikt ist letztlich noch sehr präsent. Auch in anderen Städten Nordirlands wie z.B. Derry kann man den hoffentlich nicht wiederaufflammenden Konflikt noch sehr gut nachvollziehen.
  • Zypern:
    • Zypern ist bis heute eine zweigeteilte Insel, die Grenze geht mitten durch die Stadt Nikosia. Sehr eindrücklich auch die Küstenstadt Famagusta, die seit 1974 verwaist ist und nicht besucht werden kann. Sie grenzt aber an einen öffentlichen Strand.
  • Deutschland:
    • In Prora auf Rügen sind die Überreste des über 4 Kilometer langen KDF-Freibads der Nazis noch zu sehen. Sehr eindrücklich.
    • Typisch sozialistische Plattenbauviertel findet man in Berlin Marzahn oder besonders eindrücklich in Halle Neustadt. 
  • Polen
    • Ein must see – das Konzentrations- und Vernichtungslager in Auschwitz. Sehr eindrücklich.

Naher Osten:

  • Israel / Palästina
    • Um den Nahostkonflikt besser einschätzen zu können ist es fast unabdingbar Israel und die Palästinensergebiete zu besuchen. Für Touristen mit Schweizer Pass ist die Einreise nach Israel in der Regel unproblematisch, ein Besuch der Palästinensergebiete lässt sich individuell oder organisiert durchführen. Will man das Westjordanland individuell besuchen sollte man sich über die Sicherheitslage kundig machen. Der Grenzübergang ist durch Israel strikt kontrolliert, ausser man fährt mit einem israelischen Bus in eine israelische Siedlung im Westjordanland. Empfehlenswert ist sicherlich der Besuch von Bethlehem. Man nimmt einen Bus ab Damaskustor in Jerusalem zum Checkpoint, muss dann den Checkpoint zu Fuss überqueren (je nach Tageszeit gibt es lange Warteschlangen) und kann auf der anderen Seite ein Taxi nehmen – oder zu Fuss weitermarschieren. Bei der Rückkehr gilt das umgekehrte Prinzip: zum Checkpoint gehen, Grenze überqueren (für Touristen in der Regel absolut ohne Probleme) und Bus oder Taxi nehmen auf der israelischen Seite. Wer eine Tour bucht wird dieselbe Grenze in der Regel in einem Bus überqueren – möglicherweise ohne überhaupt kontrolliert zu werden. Der Kontrast zwischen Grenzübergang für Israelis/Touristen und Palästinenser ist sehr, sehr eindrücklich zu erleben. Gute Touren bietet das Abraham Hostel in Jerusalem an. Dort erhält man auch Informationen über die aktuelle Sicherheitslage.
  • Iran
    • Der Iran gilt als eines der Länder mit den freundlichsten und herzlichsten Menschen, die Iranische Gastfreundschaft ist legendär. In der Regel ist die Sicherheitslage absolut unproblematisch, ein Visum kann man direkt am Flughafen oder zuvor in der Botschaft organisieren (Angabe ohne Gewähr!). Es kommt im Iran aber – wenn auch sehr selten – immer wieder zu Festnahmen von Touristen, Strafen können gnadenlos sein.
  • Libanon
    • Der Libanon befindet sich zurzeit in einer existenziellen Krise. Eine Reise in dieses faszinierende Land ist zurzeit nur bedingt zu empfehlen.
  • Jordanien, Ägypten
    • Jordanien und Ägypten sind die zurzeit (nebst Israel) wohl am einfachsten zu besuchenden Länder des Nahen Ostens. In Ägypten gibt es allerdings Gebiete, die als sehr gefährlich gelten (z.B. grosse Teile der Sinai-Halbinsel). 
  • Irak
    • Der kurdische Teil im Norden Iraks kann relativ problemlos bereist werden, die Lage kann sich allerdings rasch ändern. 

Afrika:

  • Afrika ist viel besser als sein Ruf… Und Afrika ist gross. Richtig, richtig gross. Es gibt aber Länder, die besonders einfach zu bereisen sind – und Gebiete, die besser gemieden werden. Hier eine (nicht vollständige) Zusammenstellung:
    • Afrika für Dummies…
      • Ghana, Ruanda, Namibia, Südafrika, Botswana, Kenya, Tansania, Togo, Benin, Sambia, Senegal, Gambia, Marokko
    • Nogo-Areas
      • Mali, Niger, Nigeria, Libyen, Tschad, Zentralafrikanische Republik, Demokratische Republik Kongo, Somalia, Südsudan

Asien:

  • Asien ist grundsätzlich gut bereisbar. Es gibt allerdings Regionen in verschiedenen Ländern, die nur eingeschränkt oder gar nicht besucht werden sollten. Zurzeit nicht besuchbar ist das faszinierende Myanmar. Reysen nach Papua Neuguinea können völlig unproblematisch sein, es ist jedoch eine gute Reysevorbereitung sinnvoll. 
  • Nordkorea lässt sich grundsätzlich sehr leicht besuchen – so man stets überwacht sein will. Ich kann eine Reyse dahin nur empfehlen, wenn man sich der Problematik bewusst ist und die Fassade, die einem gezeigt wird erkennen kann. 

Mittel- und Südamerika:

  • Vor allem Mittelamerika ist zurzeit ein heisses Pflaster. Es gibt in verschiedenen Staaten grosse Kriminalität und Entführungen auch von Touristen. Als besonders gefährlich gelten zurzeit: Teile von Mexiko, Honduras, El Salvador, Nicaragua. In Südamerika Venezuela und Teile von Kolumbien. Die Sicherheitslage ist auch in Haiti äusserst angespannt. 

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