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Tag 39 bei den Aliens

Schon faszinierend, wie schnell man reisen kann. So ohne Velo. Mit Monteverdi. Oder was immer das auch ist. Halt irgendso ein Alien-Fahrzeug. Und so sind wir wie der Blitz irgendwo hin gefahren oder geflogen oder geblitzdingst, auf jeden Fall, also schon anders. So die Landschaft. Aber auch eintönig, Die haben mich da ein wenig herumgeführt, aber so wirklich viel gesehen habe ich eigentlich nicht. Und bevor wir das Sightseeing richtig begonnen haben, musste ich auch schon wieder zurück, denn: Problem.

Ich sitze nämlich fest. Speiche gebrochen. Jetzt habe ich Superorganisierter natürlich Ersatzspeichen dabei und deshalb denk ich mir: kein Problem. Flick ich rasch. Rad raus, Pneu weg, Schlauch ab und dann die Erkenntnis: geht nicht. Ich müsste die hintere Kassette entfernen, so das Ding mit den verschiedenen Gängen und das kann ich nicht. Ohne Spezialwerkzeug. Und das hab ich nicht. Und die Ausserirdischen auch nicht. Die haben dafür einen Monterverdi oder so was ähnliches, aber halt kein Platz im Kofferraum. Blöd. Und so sagen wir tschüss.

Das nächste Velogeschäft ist etwa 130 Kilometer entfernt. Da Montag ist, ist das Geschäft geschlossen, also morgen. Aber erst muss ich da mal hingelangen. Wird sich lösen lassen. Und sonst, also ist ganz nett hier. So ein wenig Hilfskraft und dafür Kost und Logie, warum auch nicht? Andererseits: mal so ein paar Tage ist das wohl ganz nett, aber für den Rest meines Lebens? Doch nicht nur rosige Perspektiven. Mal schauen, was der morgige Tag dazu sagt, heute Morgen habe ich das zweitletzte, sündhaft teure Zimmer im Yellowstone Park reserviert, spitz kalkuliert, da darf kein Tag wegfallen, sonst reicht es nicht. Der Stress deshalb, weil halt schon meist voll. Immerhin kann ich das Hotel noch annullieren, aber es gefällt mir grundsätzlich nicht, so weit vorauszuplanen. Denn manchmal ist es einfach am Schönsten nach draussen zu gehen und den Moment zu erleben.

So wie heute Morgen. In der Nacht hat es geregnet, ich gehe nach draussen und sehe das Licht, die Wolken, die Kontraste, den Wahnsinn. Nach der Morgensession plane ich den weiteren Verlauf der Reyse und fahre dann am Nachmittag in den Nationalpark hinein. Das Licht passt nicht, nichts im Vergleich mit diesem Morgen. Nett. Und dann, ich habe schon länger das Gefühl, dass etwas streift. Ich bewege das Hinterrad im Freilauf und es eiert. Nicht wahnsinnig doll, aber zu stark. Speiche. Bruch. Fertig. Also vorsichtig zurück ins Hotel und Krisensitzung abhalten. Alleine. Schwierig. Die Sitzung blase ich deshalb ab, die Krise bleibt.

Da kommt der angekündigte Sturm. Recht heftig. Und als es etwas nachlässt fertig Krise. Ja, ich müsste noch mehr auswählen, aber sind sie nicht einfach alle hinreissend, umwerfend, ja, Krisentöter?

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Ein Gedanke zu „Tag 39 bei den Aliens“

  1. Lieber Marty

    Schon der Oberhammer, diese Bilder. Natürlich sieht’s in Echt dann noch viel besser aus.
    Ich hoffe, Sie finden baldmöglichst Hilfe. Wenn ich fragen darf: Für welches Hotel haben Sie sich entschieden? Old Faith Inn? Sollte noch schön seyn…gudpreys ebenfalls.

    Grussy!

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