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Tag 54 Die Geschichte rund um Tag 53

Heute ging es wieder zurück, nach einem langen Umweg, der sich aber gelohnt hat. Strecken zurückfahren, die ich schon hingefahren bin, damit habe ich ja schon Erfahrungen gemacht. In der Vorstellung immer unschön, in Realität hat es auch schöne Seiten. Vorfreude zum Beispiel auf den Milkshake in einer Tankstelle. Und es gibt immer wieder neue Dinge zu sehen, die ich beim ersten Mal übersehen habe. Und es ist ein schönes Gefühl, Strecken runter zu fahren, die man zuvor raufgefahren ist. Aber ich labbere herum. Denn spannender als der heutige Tag war der gestrige.

Die Zeitreise ins 19. Jahrhundert vor einigen Tagen hatte mir schon ganz gut gefallen. Weshalb ich meine ausserirdischen Freunde fragte, ob wir nicht nochmals so eine Reise machen könnten. Sie waren gar nicht begeistert von dieser Idee. Sie sind schliesslich bereits wieder auf ihrem Heimatplaneten und auch wenn sie krasse Fähigkeiten haben, es ist halt schon ein Aufwand. Aber zum Glück haben sie ja Humor und lieben es, Leute auf die Schippe zu nehmen. Insbesondere mich. Und so meinen sie, sie hätten eine Alternative. Es gebe einen Ort im Südwesten Montanas, wo es eine Lücke im Zeitraumkontinuum gebe. Er sei allerdings nicht leicht zu erreichen und die Zeitraumlücke zu überwinden benötige spezielle Fähigkeiten. Natürlich macht mich das neugierig.

Sie sagten, sie würden mich instruieren, wenn ich die Region erreichte. Und so mache ich mich auf den Weg. 150 Kilometer ins Ungewisse. Als ich in der Gegend ankomme, kontaktiere ich meine Freunde und sie geben das Geheimnis preis. Ich muss einen richtig steilen Berg hinauffahren. So weit so gut. Bin ich gewohnt. Aber dieser Berg ist speziell. Weil er immer steiler wird. Und immer steiler. Und immer steiler. Erst wenn der Berg überhängig wird, wird das Zeitraumkontinuum sich öffnen und mich in die Vergangenheit katapultieren.

Natürlich meinen sie, dass ich das nicht schaffe. Das wäre ja gelacht. Ich fahre also hoch und höher und noch höher und ich muss eingestehen, es wird wirklich, wirklich steil. Irgendwann komme ich an meine Grenzen, aber natürlich habe ich einen Plan. Ich kann das Velo gerade noch hinstellen, wobei mir die Schwerkraft sogar entgegenkommt. Es ist so viel einfacher, das Velo aufzustellen, um die Pneus zu wechseln. Denn natürlich habe ich in meinem Gepäck (ja, Herr Buchstabensuppe, ist noch pendent) meine berühmten Geckopneus. Als ich sie endlich aufgezogen habe steige ich wieder auf mein Velo und fahre vorsichtig weiter. Irgendwann hänge ich kopfüber am Berg und sehe ein Licht. Natürlich gibt es hier kein Zeitraumkontinuum zu überwinden, so einfach ist das nicht, aber meine Freunde haben auch Ehre und gestehen ihre Niederlage. Sie kommen deshalb mit ihrem geilen Flitzer und wir fahren gemeinsam zurück ins 19. Jahrhundert. Wiederum erstaunt es mich, dass die Stadt wie ausgestorben ist, aber es macht richtig Spass, hier Bilder zu schiessen.

Am Abend laden sie mich in einem Hotel in Dillon ab, wo ich heute Morgen sehr erschöpft aufwache. Ja, es war ein grosser Umweg, aber Abenteuer findet man selten auf der direkten Strecke.

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