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Tip-Kultur

  • Amereyka

Ich sitze in einer coolen Kneipe und nerv mich einmal mehr über die Tip-Kultur. 18, 20, 22 Prozent Trinkgeld stehen zur Auswahl. 20, 25, 30 Prozent. Ja, man kann auch „no tip“ wählen, aber irgendwie macht man das halt nicht. An manchen Orten mag es ja sinnvoll sein und der Service ist oft wirklich gut. Extrembeispiel war ein Frühstück in einem besseren Hotel. Ich werde extrem zuvorkommend behandelt, umgarnt und dann die Enttäuschung als ich sage, dass mein Frühstück „included“ war. Es also kein Tip gab. Irgendein Missverständnis. Und natürlich mag ich Leuten, die nicht mal Mindestlohn erhalten eine Lohnaufbesserung gönnen. Aber kurzes Rechenbeispiel.

Jemand im Service kriegt für jede Bestellung 20 Prozent Trinkgeld. Ein Bier kostet 6 Dollar, also 1.20 Dollar pro Bier. Pro Stunde werden im Schnitt 30 Bier über die Theke gereicht. Macht 36 Dollar Lohn pro Stunde. Wenn das wirklich an die Barperson geht, dann ist das irgendwie auch wieder nicht OK. Und geht der Tip immer ans Servicepersonal? Nie an die Küche oder halt doch an das Restaurant? Ist alles sehr intransparent, aber die Klage meines Barkeepers in New York, der mir das Ausschenken eines Biers fast verweigerte, weil ich kein Tip gegeben habe, kann ich nicht mehr so richtig nachvollziehen, da ja offensichtlich die meisten um die 20 Prozent Tip geben. Oder ich mache irgendeinen Denkfehler.

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