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Tag 101 Don’t Make America Like California

Gestern habe ich quasi offiziell Teil 2 meiner Reyse begonnen, das heisst aber nicht, dass ich mich gleich auf den Weg mache. Und auch nicht, dass dann doch nicht wieder alles ganz anders kommt. Auf jeden Fall gibt es noch einiges an Vorbereitungen zu erledigen und so fahre ich zum nächstgelegenen Walmart, um ein Werkzeug zu kaufen, das ich zwingend benötige. Ich scheitere. Alles ist eingeschlossen, es sind viele Mitarbeiter zugegen, bloss hat niemand den passenden Schlüssel. Unfassbar. Es wird zwar nicht mehr geklaut – aber einkaufen kann man auch nicht. Zum Glück hat es einen weiteren Walmart nur ein paar Kilometer entfernt und so fahre ich da hin. Wiederum bringt klingeln nichts. Ich frage eine junge Angestellte und kurz darauf wird über Lautsprecher ausgerufen, dass bitte jemand zur Bike Abteilung komme. Es klappt. Das Gewünschte (Wert 20 und knapp 10 Dollar) wird umständlich in einer Box versperrt, damit ich es auch jetzt nicht klauen kann. Zugleich gibt es Self Checkout Kassen und auch viele Artikel, die nicht eingeschlossen sind. Seltsam. Sind diese Massnahmen wirklich effektiv? Am Ausgang wird der Kassenzettel mit einem Leuchtstift markiert, keine Ahnung, was das bringen soll. Wobei es bei den Self Checkout Kasse die Wahl gibt, ob man den Kassenzettel emailen, drucken oder gar nicht will. Alles ein wenig seltsam. Aber vielleicht sollte ich mir nächstes Mal einfach einen gelben Leuchtstift kaufen. Und die Quittung selbst markieren. Und schauen, was passiert.

Diese Beobachtungen im Walmart sind aber auch eine mögliche Erklärung für das knappe Rennen im Wahlkampf: „Don’t make Nevada like California“. Ich besuchte Kalifornien und die Westküste bereits im Rahmen meiner Weltumrundung im Spätsommer 2019. Und war schockiert. Das Elend, das ich damals in San Francisco und Los Angeles gesehen hatte war schlimmer als alles, was ich vorher und danach jemals gesehen habe. Und ich habe verschiedene Slums in Afrika und im Libanon besucht und viele weitere Orte gesehen, die von Armut mehr als gezeichnet sind. Aber das superreiche Kalifornien toppte alles.

Schild an meiner Unterkunft in Las Vegas

In Nevada, natürlich vor allem Las Vegas, gibt es auch Obdachlosigkeit und Elend. Auch da waren im Walmart viele Sachen eingeschlossen. Die Armut ist aber deutlich weniger sichtbar als in Kalifornien. Wer den von mir verlinkten Film gesehen hat weiss, dass es in Las Vegas ein Tunnelsystem gibt, wo viele Obdachlose leben. Noch vor kurzer Zeit lag der Hauptzugang zu diesem Tunnelsystem in der Nähe des Rio-Hotels. Ich weiss nicht, ob der Zugang inzwischen offiziell geschlossen wurde, auf jeden Fall konnte man von aussen nichts Ungewöhnliches entdecken, keine Menschen, aber auch kein Unrat wie ich ihn in Filmen gesehen habe.

Im Beitragsbild zu diesem Artikel geht es nicht um Obdachlosigkeit, aber für viele Menschen in den USA ist Kalifornien nicht der wirtschaftlich äusserst erfolgreiche Staat, sondern ein abschreckendes Beispiel für eine „liberale“ oder „linke“ Politik. Zustände wie in Kalifornien gibt es auch in den demokratisch dominierten Staaten nördlich davon. In Portland (der angeblich „progressivsten“, wohl am wenigsten „rückständigen“ Stadt Amerikas) muss es ganz besonders schlimm sein. Vor allem seit Drogen komplett legalisiert wurden. Heute gab es zudem im Tages Anzeiger eine Reportage zur ebenfalls schlimmen Lage in Seattle. Besonders krass an diesen Beispielen ist vielleicht die Gleichzeitigkeit: unglaublich wohlhabende Gebiete und auf den Gehsteigen Obdachlose und Drogenabhängige. Und dies in den politisch am weitesten links stehenden Gebieten, wo es der Linken doch gerade um das Vermeiden von Ungleichheit geht. Zugleich tragisch wie auch spannend.

Solches Elend, aber auch solche Ungleichheit habe ich bei der Fahrt durch die „roten“ Staaten wohl auch wegen der Absenz von Grossstädten nicht gesehen. Überhaupt rein gar nicht. Vielleicht noch am ehesten in Rapid City. Dort waren es aber vor allem Flüchtlinge aus Südamerika, die Parks und WCs „bevölkerten“ und es fehlte die Verwahrlosung. Im Gegenteil erinnere ich mich wie Familien ihre Kleidung wuschen und habe das durchaus als „würdevoll“ in Erinnerung. Das Elend auch hier in Long Beach dagegen: unfassbar tragisch, viele Menschen mit psychischen Problemen oder auf Drogen, die durch das soziale Netz gefallen sind. Die ohne Unterlage auf dem Steinboden liegen, die ihre Habseligkeiten in irgendwelchen Wägelchen transportieren, die sich primitive Zelte gebaut haben, die kaum noch tiefer fallen können. Würdelos. Hoffnunglos. Etwas, was mich immer wieder beelendet. In Indien bin ich noch in den 90er Jahren durch ein Slum in Mumbai gewandert. Und ich war fasziniert davon wie sich eine Frau gepflegt hatte. An Details mag ich mich nicht mehr erinnern, aber es war alles sauber. Die Menschen versuchten das Beste aus ihrem Leben zu machen. Körperpflege und auch Kleidung hatten einen sehr hohen Stellenwert. Ich glaube es ist das, was ich hier so schlimm finde: viele Menschen in Slums haben eine Perspektive, Hoffnung, glauben an eine Verbesserung. Geben sich zumindest nicht auf. Pflegen sich. Viele dieser Menschen hier meiner Wahrnehmung nach nicht. Und auf der Strasse fährt jemand im Tesla vorbei, um das Hündchen von der Massage abzuholen. Und dann für die Demokraten zu stimmen, weil das Karma dadurch verbessert wird. Gut. Besser als für Republikaner, die Obdachlosigkeit einfach unter Strafe stellen und mit hohen Geldstrafen sanktionieren. Abgesegnet durch den obersten Gerichtshof. Damit diese in die demokratisch dominierten Gebiete abwandern.

Und in der Tat, viele dieser im Elend Lebenden stammen nicht aus Kalifornien. Die Grossstädte und der Wohlstand ziehen sie an, ihre Heimatorte ergreifen Massnahmen, um sie loszuwerden. Es gibt in demokratisch geprägten städtischen Gebieten meist bessere Unterstützungs-Programme als in ländlichen Gebieten, eine bessere Infrastruktur, mehr Möglichkeiten sich durchzuschlagen. Es ist auch nicht so, dass beispielsweise San Francisco oder Los Angeles nichts gegen die Obdachlosigkeit unternehmen, aber offensichtlich funktionieren alle Versuche nicht. Oder ziehen eben immer noch weitere Menschen an, die die Arschkarte gezogen haben. Pech gehabt haben. In einem Moment ihres Lebens die falsche Abzweigung genommen haben. Zur falschen Zeit gezeugt, im falschen Ort geboren, in der falschen Umgebung aufgewachsen sind.

Mir geht es hier explizit nicht darum nach Ursachen zu fragen. Weder für die Obdachlosigkeit, das Drogenelend noch für die erhöhte Kleinkriminalität wie Diebstahl im Walmart. Es ist ganz sicher sehr komplex. Sondern es geht mir darum, dass gerade Kamala Harris für viele Amerikaner dieses Kalifornien verkörpert. Und sie das Stimmen kostet.

Fussgängerstreifen in Süd Long Beach

Ein Kalifornien, wo Fussgängerstreifen durch LGBTQIA+ Flaggen ersetzt werden (wir sind absolut inklusiv) und wenige Meter daneben Drogenabhängige und Obdachlose dahinvegetieren (wir sind dann doch etwas exklusiv). Wo Geschäfte Aufkleber haben mit Sprüchen wie „everyone welcome“. Selbstverständlich vor allem in Gegenden, wo sich ein Obdachloser nie hintrauen würde.

Schild im Fenster eines recht edlen Restaurants in Salt Lake City – in einer noblen Gegend am „Hang“, wo ich definitiv keine Obdachlosen oder Flüchtlinge gesehen habe

Ein Kalifornien, wo Reiche Elektroautos fahren, Avocadomousse mit Shrimps und Champagner zu sich nehmen, wo man nicht laut „fuck“ sagen darf. Wo man sich auf dem Flug auf die Bahamas über den Klimawandel echauffiert und wo Männer in Frauenkabinen dürfen (vgl. unteres Bild). Wo weisse Arbeiter als „deplorables“ bezeichnet werden und dafür Menschen womöglich ohne entsprechende Qualifikation alleine aufgrund ihrer Hautfarbe, ihres Geschlechts oder ihrer sexuellen Orientierung bevorzugt werden. Diese „affirmative action“ wie auch die „political correctness“ waren spannenderweise bereits Anfang der 90er Jahre Thema als ich ein knappes Jahr als Austauschstudent in den Staaten verbracht habe.

Susie Lee proudly votes 100% with Joe Biden – Susie Lee voted to allow men in girls‘ locker rooms

Ja, ich bewirtschafte hier Klischees, aber genau darum geht es. Ein solches Kalifornien, egal ob es der Realität entspricht oder nicht, ist für viele, insbesondere konservative Menschen extrem abschreckend. Hier werden ihnen gemäss völlig falsche Prioritäten gesetzt. Und für ein solches Kalifornien stehen die Demokraten und insbesondere Kamala Harris, die in einer Luxusgegend von Los Angeles wohnt. Ich möchte die Gegend noch besuchen, hoffe, dass das klappt. Und Kamala Harris entspricht eben relativ gut dem Klischee der dunkelhäutigen „Quotenfrau“, die sich im Lauf ihrer Karriere nicht wirklich klar vom politisch linken Spektrum abgegrenzt hat, was sie für viele unwählbar machen könnte. Trotz Trump als Gegenkandidaten.

Dazu kommt, dass Harris mit Biden verglichen wird und Biden eine eher unglückliche Präsidentschaft hinter sich hat. Wie ich schon einmal geschrieben habe, hat das definitiv auch mit dem chaotischen Trump-Erbe zu tun (z.B. Abzug aus Afghanistan), aber gerade in der Aussenpolitik hat Biden nicht wirklich eine gute Figur gemacht und innenpolitisch wurde seine Präsidentschaft vor allem durch die Inflation geprägt, für die er vermutlich relativ wenig kann. Stichworte Corona und Verfehlungen von Trump.

Dazu kommt, dass Obama das Land in einem recht guten Zustand hinterlassen zu haben scheint, wovon Trump profitieren konnte. Und Trump hatte – wie so oft in seinem Leben – wohl auch einfach Glück. Es war trotz dem Beginn von Corona eine erstaunlich ruhige Zeit. Unabhängig von der Verantwortlichkeit waren für viele Menschen die Trump-Jahre besser als die Biden-Jahre, was sie für Trump stimmen lässt.

Ich war über Neujahr 2018/19 in New York und Washington DC. Damals gab es einen „Government Shutdown“, weil sich die Parteien mal wieder nicht auf ein Budget einigen konnten. Es ging dabei auch um die Finanzierung der von Trump so hochgehaltenen Mauer. Was mir in Erinnerung geblieben ist, ist, dass Trump alle legalen und halblegalen, vielleicht auch das eine oder andere illegale Mittel ausgenutzt hat, um Gelder für den Mauerbau zusammenzukriegen. Unabhängig davon, ob eine Mauer funktioniert hätte oder nicht, Trump zeigte damit seinen Einsatz für ein Thema, das vielen Wählern das Wichtigste war. Er setzte sich für sie ein mit allem, was ihm zur Verfügung stand. Aber die „Elite“ stellte sich ihm entgegen. Der angebliche „Deep State“. Leute wie Biden oder Harris. Was so natürlich nicht stimmt. Aber Trump kämpfte ohne moralische Hemmungen für das Thema, das seinen Wählern als das moralisch Wichtigste erschien. Die Demokraten wiederum beklagten Trumps unmoralischen Kampf, ignorierten aber, dass ihre Prioritäten nicht jenen eines grossen Teils, vermutlich sogar einer deutlichen Mehrheit der Wählerschaft entsprach. Was irgendwie auch wieder unmoralisch ist. Erinnert mich so an die Debatte in Europa in diesem Moment.

Ich bin der festen Überzeugung, dass viele von Trumps Massnahmen kontraproduktiv sind oder wären. So ist seine Idee, Zölle zu erhöhen, um Jobs in Amerika zu schaffen sicherlich naiv. Und führt – tada – zu Inflation. Aber auch hier: er setzt sich ein, er nimmt die Stimmung seiner Wählerschaft auf und kämpft. Und dieser Kampfesgeist imponiert vielen Menschen. Sie wollen einen Führer, der auch mal Fehler machen darf. Und keine „Person of Colour“ (Obama als Schwarzer wurde zweimal gewählt…), die für das „abschreckende Kalifornien“ steht. Und dann noch eine Frau.

Kamala Harris ist die Streberin. Sie hat das Fernsehduell gewonnen, sie hätte weiteren Fernsehduellen zugestimmt, sie hat sich in die Höhle des Löwen zu Fox News gewagt, als ihr vorgeworfen wurde zu wenige Interviews zu geben. Sie hat einen scharfen Verstand, ein sicheres, sehr professionelles Auftreten. Sie macht vieles richtig und wird doch nicht wirklich fassbar. Bleibt distanziert.

Anders Trump. Er spricht wie seine Wähler, ist ein Mensch mit vielen Fehlern, eine Mischung aus Held und Loser. Aber eben auch ein Kämpfer, der die Stimmung seiner Wähler aufnimmt. Ja, er ist ein Opportunist. Selbstverständlich. Wie auch Kamala Harris. Anders als sie hat er aber wohl nur wenige feste politische Überzeugungen. Halt eben ein Populist. Was ihn wiederum für viele Menschen greifbarer macht. Er denkt wie seine Wähler. Weil er nicht seine politischen Ideen umzusetzen versucht, sondern ein Gespür für Themen hat, die seine Wählerschaft beschäftigen. Und diese aufnimmt. Und ja, Trump lebt auch in Luxusvierteln, liebt den Luxus, aber es gibt einen grossen Unterschied zu Harris: Trump hat sich seinen Wohlstand zumindest in den Augen seiner Wähler als Privatunternehmer selbst erarbeitet und damit verdient, wo Harris ihr Geld vor allem als Staatsdienerin gemacht hat.

Ein weiterer Aspekt scheint mir hier wichtig zu sein: die europäische Perspektive. Aussenpolitisch sind Ukraine und Naher Osten für Amerikaner weit weg. Kosten viel Geld und viele Leute verstehen nicht wozu hier Länder mit Milliarden unterstützt werden. Geht es in der Ukraine wirklich um den Kampf zwischen Demokratie und Diktatur? Und worum geht es im Nahen Osten überhaupt? Wozu sollen die USA so viel Geld in die NATO investieren, wenn man mit diesem Geld so viel Besseres anfangen könnte? Mir scheint es, dass Europa mehr Angst vor Trump hat als Amerika. Sollte Trump wieder Präsident werden, würde er die NATO verlassen? Würde er mit Putin zusammenarbeiten? Was würde das für Europa bedeuten? Würde er neue Zölle erlassen, die die europäische Wirtschaft schwächen? Natürlich würde er klimafreundliche Massnahmen rückgängig machen. Und so weiter. Kamala Harris scheint aus europäischer Perspektive berechenbarer zu sein, mehr für ein „weiter so“ zu stehen. Trump Wähler – Konservative – wollen dagegen spannenderweise eine Veränderung. Auch hier nimmt Trump Stimmungen aus dem Volk auf.

Diese Angst vor Trump gibt es natürlich auch in den USA. Vor allem natürlich unter Demokraten. Und ja, ich traue Trump zu, Amerika in eine Diktatur verwandeln zu wollen. Und dass er Macht zu nutzen weiss, ist inzwischen offensichtlich. Wie er die republikanische Partei übernommen hat. Das ist schon beängstigend. Seine Durchsetzungsfähigkeit, wie er seine Interessen wahrzunehmen weiss. Aber mir scheint dieses Thema in den USA viel weniger präsent zu sein als in Europa. Nicht wenige Republikaner wären wohl bereit die Demokratie zu opfern, um ihre Pläne durchsetzen zu können. Vielleicht auch mit der (wohl fadenscheinigen) Begründung: „Don’t Make America Like California“.

Das Wetter hat umgeschlagen. Am Morgen hat es Nebel, gegen Mittag Wolken oder auch ein wenig Sonne. Nachdem ich es geschafft habe mittels App die Waschmaschine im Keller in Gang zu setzen (gar nicht einfach) geniesse ich es, mich wieder aufs Velo zu setzen und fahre nochmals an die attraktive Uferpromenade von Long Beach. Ja, Kalifornien hat viele sehr schöne Seiten. Aber das Paradies ist es definitiv nicht.

2 Gedanken zu „Tag 101 Don’t Make America Like California“

  1. Lieber Herr Diarey

    Jetzt haben wir also die Marke 100 Tage geknackt. Gratulation zu dieser Leistung.
    Beim Lesen Ihrer Beiträge fallen mir immer spontane Jokes ein, gleich der Praxis, wenn wir beiden Armseligen uns face to face gegenüberstehen.

    Danke im Übrigen für diese (abschliessende?) Analyse der politischen Stimmung in den USA. Ich stimme Ihnen zu, die in Washington scheint man an der Realität vorbei zu politisieren.
    Trump ist und bleibt ein interessantes Phänomen. Seinen Instinkt stellt er gefühlt über alles. Bspw. hat er sich entschieden, für die final days before the election das Thema immigration zu priorisieren. Hoch gewettet! Er soll ja sogar gesagt haben, dass ihm Immigranten das Leben gerettet hätten. Er bezog sich auf den Moment der Schussabgabe des Attentats, als er just den Kopf gedreht habe, weil er — jetzt kommt’s — auf einen Screen schaute, auf dem die neusten Zahlen Eingewanderter abgebildet waren.

    !!!

    Das muss man sich mal vorstellen. Irgendwie nur denkbar drüben. Und da sind Sie jetzt also.
    Ich bin gespannt auf Ihr Vehikel. Soweit ich bis jetzt verstanden habe, gehen Sie zu Ikea und bauen sich ein Nebenvehikel. Bin sehr gespannt.

    Ich würde sagen: Mission IWB accomplished! Alles Weitere ist wohlverdienter Nachschlag.

    Ah, und noch so ein witziger Umstand: Die politisch linken Städte scheinen auch geographisch links zu stehen. Also kommt natürlich drauf an, von wo man schaut.

    Salute!

  2. Wow. Was für eine Reportage.
    Herzliche Gratulation.
    Ich bin sehr betroffen, habe natürlich schon vom Fentanyl Problem in den USA gehört, von Obdachlosigkeit und Problemen wegen dem privatisierten Gesundheitssystem. Doch so wie Du es schilderst, so plastisch. Krass.

    Deine spannende Beobachtung zum Elend habe ich auf meiner Radreise durch den Balkan und Osteuropa auch gemacht: Es gibt an vielen Orten Armut – für mich am bedrückensten war jedoch die Armut, die sich „aufgegeben“ hat.
    Und dass es hier offensichtlich so viele „Aufgegebene“ gibt, direkt neben der maximal luxuriösen Welt.
    Eigentlich bin ich ja Optimist – Deine Schilderungen machen mich gerade etwas pessimistisch.
    Auch Deine Analysen zu demokratischen und republikanischen Präsidenten sind sehr spannend.
    Man kann für verschiedene Positionen sein, ich kann die diversen Perspektiven gut nachvollziehen, auch von gewissen konservativen Positionen. Für mich gibt es einfach eine Gefahr, die mir momentan wirklich Sorge bereitet, sei es in den USA, Argentinien oder auch Ostdeutschland:

    Wenn antidemokratische Kräfte anfangen die staatlichen Institutionen zu zerstören (und diese Gefahr sehe ich ausschliesslich bei Trump, nicht bei Harris), dann ist die Gefahr eines Tipping Point gross – der macht mir viel mehr Bauchweh als der vom Klimawandel. Und dass dies die Menschen nicht sehen, dass Freiheit und Sicherheit in einem demokratischen Staat, in all seiner „Unperfektion“ tausendmal besser ist, als eine Diktatur mit echter Gesinnungspolizei und ohne funktionierendem Justizwesen – das macht mich fassungslos.
    Einige Kommentatoren schätzen ein, dass die staatlichen Institutionen auch in der USA genügend stark sind, dass ein Trump diese nicht zerstören kann. Ich bin mir da nicht so sicher. Wie schätzt Du das ein?
    Auf weitere spannende Reportagen und Einschätzungen.

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