Zum Inhalt springen

Tag 150 Arbeit

Gut. Ist wohl nicht Tag 150. Aber wen kümmert das schon. Passt einfach grad so schön, weil Teil 2 an Tag 100 gestartet ist. Und so ungefähr…

Kurze Ferien. Aber bro stresst schon wieder. Unglaublich. Wie sieht der momentane Stand aus? Dienstag Abend Flug nach Santiago de Chile und dann irgendwas. Oder auch was anderes. Bin grad noch dran, den Rückflug zu buchen (wird ev. verlangt und lohnt sich in der Regel), ab Buenos Aires sind die Flüge doof: Lufthansa nach Frankfurt: extrem teuer und verwirrende Konditionen, Air France nach Paris: teuer und leicht verwirrende Konditionen. Ab Sao Paulo gäbe es einen Direktflug in die Schweiz (sehr teuer und verwirrende Konditionen) oder Direktflüge nach Paris (von verdächtig billig bis good Price, klare Konditionen). Eine Entscheidung muss bald her, wobei ich wohl einen erstattungsfähigen Flug buche. Weil vermutlich fliege ich ja dann doch über Johannesburg. Oder so.

Die letzten Tage habe ich in den „Keys“ verbracht, in einem Resort ohne Resortfee, sehr hübscher Strand, von paradiesisch (heute: herrlich, ruhig, sonnig, nicht zu heiss, laues Lüftchen) bis weniger paradiesisch (hyperaktive Kinder, herumbrüllende Väter). Insgesamt aber sehr gelungen, gestern war ich noch bis Key West gefahren mit dem Bus, nur noch wenige Dutzend Kilometer von Kuba entfernt. Auf dem Rückweg macht der Bus einen Halt, da ich Musik höre, kriege ich nicht richtig mit, was der Buschauffeur sagt, irgendwie Pause. Nach 15 Minuten staune ich (eine Pause ist im Fahrplan nicht vorgesehen), nach 20 Minuten wundere ich mich, nach 25 Minuten schaue ich mich um, aber alle bleiben entspannt, nach 30 Minuten werde ich unruhig, nach 32 Minuten steigt eine Frau ein, die den Buschauffeur kennt und zwei Minuten später fahren wir. Ja, ich weiss. Breitner. Entspannen. Ist doch egal, ob ich etwas früher oder später im Hotel ankomme. Hab ja eh keine weiteren Pläne. Ich arbeite daran.

Vom „Abendhalt“ sind es keine 25 Minuten mehr zu meinem Halt (es sind nur 4 Halts von Key West bis Miami). Wir fahren an meiner Unterkunft vorbei, also sind es noch drei Kilometer. Ich mache mich bereit. Vor der letzten Kreuzung bremst er etwas ab, doch sobald die Kreuzung vorbei ist, beschleunigt er. Das Wartehäuschen winkt. Ich schaue nochmals kurz auf die App, ob der Halt woanders ist, nein, definitiv nicht. Die Vorstellung, das alles wieder zurückfahren zu müssen bringt mich dazu, nach vorne zu gehen. Er hat den Stopp – versifft. Immerhin kehrt er gleich um und eine Familie und ich können fast am richtigen Ort aussteigen. Ich hatte das schon mal thematisiert. Wenn ich mal in Gedanken versunken bin, einen schlechten Tag habe, was weiss ich, zeig ich halt nen Film. Gibt es eine stille Arbeit. Bin ich halt etwas unkonzentriert. Was aber wäre geschehen, wäre ich nicht aufgestanden. Wäre er bis Miami durchgefahren. Wer hätte die Rückfahrt bezahlt? Das Hotelzimmer? Nicht nur Unfälle sind eine Gefahr, sondern auch sonst muss ein Busfahrer den Kopf ziemlich bei der Sache haben. Schlechter Lohn, schlechte Arbeitsbedingungen. Nein, ich klage nicht über meinen Job.

Aber Arbeit ist ja weit entfernt. Heute habe ich noch eine Poolnoodle gekauft, um das Brompton etwas zu schützen, gut, ist auch Arbeit. Und am Strand liegen und NZZ lesen. Sachbücher. Museen besuchen. Alles irgendwie auch Arbeit. Und so muss ich leider für heute schliessen. Die Arbeit ruft. Ich weiss noch nicht welche, aber irgend etwas bleibt schon zu tun.

Schlagwörter:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert