Ich hatte bereits begonnen. Mit dem Post des heutigen Tages. Aber ich kapituliere. Ich habe heute viel gelesen. Mich mit Scheissviechern bekämpft. Riesenteile, die zwar nicht wirklich stechen, aber maximal nerven. Und manche stechen wohl doch.
Ich habe phänomenal gut gegessen, das mit Abstand beste Yoghurt meines Lebens zum Frühstück, Wienerli zum Zmittag, ein herrliches Gulasch mit einem reichhaltigen Salat zum Abendessen, alles phänomenal. Bloss gibt es ein Problem: Ich kann das Gelesene nicht mit dem Gelebten in Einklang bringen. Die Menschen, denen dieses Grundstück, wo ich mich befinde gehört, sind wohl die Nachkommen der Führungsriege der Colonia Dignidad. Gut. Ich bin gegen Erbsünde. Und doch ist es seltsam. Es hat viele Deutsche auf dem Gelände, die wohl einst Opfer einer Psychosekte waren. Aber heute ein gutes Leben zu leben scheinen. Auf diesem Gelände war aber auch gefoltert und gemordet worden. Ich habe keine Ahnung, wo. Auch keine Ahnung, wo die Menschen von damals lebten. Womöglich im Gebäude, wo dieses Hotel ist, wo ich mich gerade befinde?
Viele Fragen, vieles bleibt unklar. Vielleicht hätte ich doch die diversen Filme zur Colonia Dignidad vorgängig sehen sollen. Hier das eine oder andere erkannt. Ich mag es aber eben auch sehr, mich nicht zu stark zu informieren, bevor ich an solche Orte gehe. Mal wieder: schwierig.
Wie auch immer, zur Colonia Dignidad gibts viel zu berichten. Aber das benötigt Zeit, die ich gerade nicht habe. Und so schliesse ich hier für heute mit einem Unbehagen, aber auch bereits wieder vielen Ideen wie die Reyse weitergehen könnte. Welche Idee sich durchsetzen wird? Keine Ahnung! Was aber klar ist: ich freue mich schon auf das Frühstück von morgen!