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Noch 37 Tage Chillan

Noch vor nicht allzulanger Zeit wäre die heutige Etappe eine Tagesetappe mit dem Ebike gewesen. 70 Kilometer, allerdings relativ wenige Höhenmeter und insgesamt deutlich mehr bergab als bergauf. Gegen Ende des Trips spüre ich eine gewisse Müdigkeit, aber letztlich halte ich gut durch.

Rund in der Hälfte der Etappe kriege ich Hunger. Ich fahre – leider – an ein, zwei Hotdogbuden vorbei und lande dann bei einer Art Landgasthof. In der Vitrine stehen schon die Salate bereit, alles sieht gut aus. Und ich muss auch sagen, es war auch gut. So grundsätzlich. Viel besser als mein Spanisch. Und so habe ich keine Ahnung, was sie heute als Menu hat. Ich googel schnell und sieht irgendwie nach Gemüseeintopf aus. Nehme ich. Als die Mahlzeit kommt, hadere ich dann doch innerlich ein wenig. Was natürlich nur im Kopf ist, ich esse ja ganz gerne Wurst und was auch immer und da hat es sicher viel Übleres drin als Kutteln.

Wo ich in Santiago, San Carlos und Villa Baviera kulinarisch verwöhnt wurde, in Valparaiso fast immer selber gekocht habe, ist die Kulinarik in San Fabian und Chillan etwas weniger überzeugend. Zähes Fleisch, fad, nicht wirklich vom Feinsten. Dafür natürlich immer sehr günstig. und vielleicht ist das auch die Antwort auf die nicht gestellte Frage.

Ich bin jetzt in Chillan und habe mich leider zu Fuss auf den Weg gemacht. Chillan ist ein mittelgrosser Ort, aber ich finde und finde kein Restaurant. Könnte Wirtschaftskrise sein oder einfach Januar. Ferienzeit. Als ich dann doch ein nettes Meeresfrüchtelokal finde, bin ich der einzige Gast. Und eigentlich muss ich die oben angeführte Skepsis gleich wieder zurücknehmen. Der Krabbenauflauf schmeckt sehr gut, der Avocado-Tomatensalat ebenso.

Morgen gehts mit dem Bus weiter in den Süden und vermutlich nehme ich dann gleich noch einen zweiten Bus nach Villarrica, ein Ort, See und Vulkan, wenn ich es recht verstanden habe. Damit sollte ich allmählich in die Postkartengebiete Chiles gelangen, wobei ich für übermorgen vermutlich grosses Glück hatte und am anderen Ende des Sees ein Baumhaus mit Blick auf den See ergattern konnte. Als Teil einer Jugendherberge, aber eigentlich jetzt in der Saison eh ausgebucht. Mal schauen, ob ich dann nicht doch wieder was zum Fluchen finde.

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