Trailbiken ist sowas von geil! Macht unfassbar Spass! Nachdem ich gestern erst lange einer Hauptstrasse entlang gefahren bin – meist auf dem Gravelstandstreifen – und ab und zu schöne Strände entdecken durfte, komme ich an einen Fluss. Gemäss meiner App hat es dem Fluss entlang Wege bis zum See. Ist aber relativ weit. Ich schaue mal wie weit ich komme. Und bin bald hell begeistert. Eine Unzahl von kleinen, zum Teil halb zugewachsenen Wegen durchziehen die Ebene. Mal muss ich umkehren, mal durch einen kleinen Bach durchwaten, mal sind Wurzeln im Weg – mit dem gemieteten Bike macht es einfach Spass. Irgendwann gibt es dann kaum noch Wege und ich fahre im ausgetrockneten Flussbett, auch hier wäre das ohne „Fully-Velo“ kaum möglich. Irgendwann erreiche ich den Strand, wo es stark windet, was von Surfern genutzt wird. Ja, es hat auch eine reguläre Strasse hierher. Aber das spielt keine Rolle.
Bei der Rückkehr merke ich dann, dass mein Schuhwerk nicht ideal ist für solche Trips. Ich bleibe mit der linken Sandale an einem Stück Holz hängen, es schmerzt, es blutet, ist aber zum Glück nur eine Schramme. Als dasselbe kurze Zeit später nochmals passiert merke ich, dass ich vielleicht langsam müde bin. Und versuche nicht mehr die möglichst kleinen Wege zu nehmen, sondern folge dem Haupttrail. Den ich aber zwischendurch auch „verliere“.
Heute gehts dann auf den Cerro Otto. Den Üetliberg von Bariloche. Nicht die einzige Gemeinsamkeit, es hat viele Fonduerestaurants und gestern bin ich auch durch die Colonia Suiza gefahren, ein sehr kommerzieller Ort mit vielen Restaurants, Cafes und Bars und einem Canton Suizo. Natürlich auch einem Restaurant Zurich.
Aber Cerro Otto. Hat sogar eine Seilbahn hinauf. Ich nehme das Bike. Allzu lange bleibe ich nicht oben, die Aussicht ist traumhaft, aber Träume vergehen. Kurz bevor ich wieder runter fahre sehe ich eine Waldstrasse, die gemäss App befahrbar ist. Ich folge ihr, irgendwann durchquert man ein Privatgrundstück und wird darauf hingewiesen, wieder den gleichen Weg zurück nehmen zu müssen. Irgendwie strange. Bei der Rückfahrt komme ich an eine Abzweigung und hadere. Gemäss App hats einen kleinen Weg hinab, das wäre viel cooler als die Strasse auf der ich heraufgefahren bin. Soll ich? Ich entscheide mich, mal ein Stück zu fahren. Das Problem bei solchen Wegen ist oft, dass sie dann doch enden. Oder in einem Privatgrundstück enden. Und dann wieder 500 Höhenmeter rauf ist mühsam. Ich bin (mit dem Kindervelo) auch schon „Wege“ runtergefahren, wo ich unmöglich wieder hochgekommen wäre. Ist immer ein Risiko.
Fast schon absurderweise hat es aber nach einigen hundert Metern den ersten Hinweis darauf, dass es sich um einen offiziellen MTB Trail handelt. Geil. Es sind sogar zwei. Einen für Profis, einen für geübte Amateure. Also für mich – zumal mit diesem Bike. Und die Abfahrt ist ewig – und macht unfassbar Spass. Zwei, dreimal steige ich ab, aber nirgends komme ich an meine Grenzen. Manchmal ist es steil, es geht über Stock und Stein – ich liebe es.
Am Üetliberg hat es ja auch Trails. Bin ich auch schon mal einen runtergefahren. Aber ich verstehe jetzt auch, warum es kaum Spass gemacht hat. Ein gutes Mountainbike verzeiht viele Fehler, lässt einen mit viel mehr Mut runterfahren, es ist kein Vergleich. Und so überlege ich natürlich bereits, ob vielleicht ein weiterer Tausch ansteht: mein SUV E-Bike gegen ein geiles E-MTB. Und ich dann in jeder freien Minute am Üetli zu finden bin. Oder auch nicht. Weils nach dreimal fahren dann doch langweilig wird. Mal schauen.
(Zu Herrn Es ist eigentlich ein Skandal, dass ich immer noch nicht richtig weiss wie Sie heissen, weil Sie ja immer andere Namen haben: Stichwort Flugsimulator.)