Weiterhin schönes Wetter. Der Typ im Shop betont es, unüblich für einen 6. September. Ich denke: ich hatte bislang einen Tag Regen. Es ist der Wahnsinn. Bei Sonne aufzustehen. Jeden Tag. Oder halt ein paar Wolken.
In der Nacht habe ich meinen phänomenalen Daunenschlafsack erstmals verwendet: bis 10 Grad. So kalt war es dann doch nicht, aber schon eher kühl in meiner Hundehütte. Am Morgen sehe ich dann: es hat auch eine Heizung… Nach 7 ist es draussen offiziell nur wenige Grad warm. Ich hülle mich ein so gut ich kann und merke, es geht. Ich fahre zu meinem Lieblingsplatz am See (drei Bänke, schöne Aussicht, extrem ruhig) und lese ein wenig. Die Sonne wärmt und ich spüre schon bald, dass meine Nase trotz Sonnencreme zu viel Sonne abbekommen hat. Ich lese NZZ, in einem Buch, weile wie schon lange nicht mehr. Ein schöner Morgen. Irgendwann entschliesse ich mich die nächstgelegene Attraktion anzuschauen. Irgendwelche vulkanologischen was weiss ich. Nur 15 Kilometer entfernt. Cool, aber das Spektakuläre habe ich mir für morgen aufbewahrt: Old Faithful und Grand Prismatic. Liegen beide am Weg zum Westausgang. Eigentlich war der Plan, heute alles Spektakuläre anschauen zu gehen, ich habe dann aber einen Spa-Tag bevorzugt. Die Distanzen sind schlicht zu gross. Ich werde dafür auf Grand Teton verzichten, den Nationalpark, den ich eigentlich vor ein paar Tagen hätte durchqueren wollen vor der Ankunft in Yellowstone. Das Feuer, die gesperrte Strassen haben meine Pläne durcheinandergebracht, nicht weiter schlimm. Also ein Nationalpark weniger, dafür heute ein Ruhetag und morgen – leider mit Gepäck – die grossen Attraktionen und die Nacht in West Yellowstone. Auch überteuert, aber OK. Und es gibt schon neue Pläne, die allerdings mal wieder – aufwändig und mit grossen Umwegen verbunden sind. Ziel ist auf jeden Fall in ungefähr einer Woche in Salt Lake City einzutreffen, wo ich ein Velogeschäft kontaktiert habe, das sich bereits bereit erklärt hat, einen Service zu machen. Danach sieht der Plan vor einige der spektakulärsten Parks der USA zu durchqueren (ich weiss nicht, was möglich sein wird, Zion, Monument Valley, Moab, viele weitere…) und dann via New Mexico und Las Vegas nach Kalifornien zu gelangen. Von den Distanzen her inzwischen keine grosse Sache, aber es gibt sicherlich diverse weitere Hindernisse und Herausforderungen.
Den Nachmittag verbringe ich mit Mittagsschlaf, etwas Aufräumen und wieder am See mit Lesen. Es ist schön. Ein ruhiger Tag und bald schon wird wieder Nachtruhe zu sein, vorher will ich aber nochmals etwas Lesen, bin wieder in Stimmung dazu gekommen…
Anmerkung: ich habe eine Hautkrankheit, die ich dank starker Medikamente gut im Griff habe. Einige Flecken sind allerdings immer geblieben. Bis jetzt. Die Haut ist so rein wie schon sehr lange nicht mehr.