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Noch 25 Tage Barbeque

Der Morgen war etwas langsam, viel Zeit am schönen Strand, alles gut. Geschickt war es gewesen, dass ich noch den Rucksack bis 15 Uhr in der Wohnung lassen konnte, so wurde ich bei Rückkehr ins Airbnb noch zum Barbeque eingeladen. 15 Uhr, das ist Mittagesszeit in Argentinien. Spannende Gespräche, gemütliches Beisammensein, passt.

Dann gehts zum Bahnhof, für einmal ohne Probleme, der Zug fährt pünktlich ab, auch die Fahrt ist ruhig und ich schlafe erstaunlich gut im Liegesessel. In San Antonio de Oeste habe ich 5 Stunden zu überbrücken bis der Bus fährt (vgl. auch Tag 24). Der Bus hat 30 Minuten Verspätung, kommt auch von Buenos Aires. Als ich mein Gepäckstück einladen lassen will, fragt mich der Typ, was da drin sei. Ich druckse herum. Velo ist offiziell verboten. Dabei hatte ich beim Mittagessen am Vortag die Geschichte erzählt, dass mir in Chile beinahe die Mitfahrt verweigert worden war mit dem Velo. Sei verboten. Mein Gastgeber lacht nur, das sei Chile. In Argentinien sei man da sehr entspannt. Und jetzt… Er „erfühlt“ das Velo und dann ist es kein Problem mehr. Im Nachhinein habe ich das Gefühl, er wollte einfach wissen, was ich da so irre schweres in den Bus packe. Da nur ein Tasche (offiziell) erlaubt ist, habe ich Rucksack und Velo in eine Tasche getan, die ist dann schon gross und sicher über den erlaubten 20 Kilo.

Wie auch immer, es klappt. In Puerto Madryn angekommen habe ich Hunger. Seit dem Barbeque habe ich kaum noch was Rechtes gegessen. Da die meisten Restis noch zu sind gehe ich in eine scheinbare Touristenfalle. Relativ hohe Preise, vor allem für die Beilagen. Ich bestelle – ich bin ja in Argentinien! – das patagonische Lamm direkt vom Spiess im Schaufenster. Nach einer Beilage werde ich gar nicht mal gefragt, dafür gibts nen Salat für mich dazu. Es kommt dann ein grosser Brotkorb (1 Franken Coperto) und ein Teller mit 3 riesigen (!) Stück Fleisch. Am Nachbartisch gibts ein paar Minuten später die dreifache Portion – für zwei Personen. Irr. Und natürlich auch wieder spannend in Bezug wie es dem Land wirtschaftlich geht. Wie man mit solchen Fleischmengen Gewinn machen kann ist mir schleierhaft. Zeigt aber auch, dass gewisse Dinge sehr teuer sind – andere dafür offensichtlich auch sehr günstig. Denn wohl niemand hätte mit einem Viertel weniger Fleisch auch nur daran gedacht, dass es zu wenig sein könnte. Aber das ist halt Argentinien, das mich immer wieder an Griechenland erinnert. Auf jeden Fall an Südeuropa. Vielleicht noch vor ein paar Jahren. Sympathisch, etwas chaotisch und irgendwie cool.

Ein Stück Fleisch ist auf dem Teller gar nicht sichtbar, sieht nach viel weniger aus als es ist…
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