In Buenos Aires fühle ich mich schon fast Zuhause. Kaufe ein, koche in der hübschen Wohnung, erkunde die Stadt, lese in Parks und mache mir Gedanken zu meinem Job. Also nicht, ob. Dass. Sondern wie. Und manchmal wechsle ich die Reihenfolge. Armut habe ich weiterhin kaum gefunden, dafür dunkle Geschichte. Heute war ich bei einem Gelände, wo zur Zeit Pinochets auch in Argentinien gefoltert und gemordet wurde. Und wie in Chile Leichen gerne entsorgt wurden, indem sie aus Flugzeugen ins Meer geworfen wurden. Hier zuweilen auch nicht Leichen. Mann. Manchmal frag ich mich, also ehrlich. Da wurden schwangere Frauen inhaftiert. Die dann geboren haben. Danach wurden sie in ein Flugzeug gesetzt und die geborenen Kinder zur Adoption freigegeben. In Chile wurden die Frauen immerhin – so ich mich richtig erinnere – nach der Geburt wieder aus dem Krankenhaus entlassen. Einfach ohne Kind. Mann. Mit einem solchermassen Adoptierten habe ich sogar gesprochen. Echt. Manchmal frag ich mich, ehrlich. Da kommt einem ja, also ehrlich. Und deshalb, eben. Feierabend.
Noch 12 Tage Also ehrlich

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